Metamorphe Gedanken

Personalausstellung Ute Zyrus  18.9.2014 – 08.11.2014

„Verwandlungen“ vollziehen sich auf verschiedenen Ebenen; darüber hinaus sind sie vielgestaltig. Bei Ute Zyrus werden sie im Rahmen „metamorpher Gedanken“ ins Werk gesetzt. Was das im Einzelnen für sie bedeuten kann: „Gestaltwandel“ allemal!.

(c) Ute Zyrus

(c) Ute Zyrus

Wir wissen ja bereits seit Ovid: Eine Metamorphose rührt zumeist von heftigen Leidenschaften her, die prägend sind für die je individuelle Verwandlung.
Für alle diese Verwandlungen maßgeblich aber, sind der Glaube und das Wissen darum, dass Wirklichkeit nicht eindimensional verläuft. Das beschreibt, wie wir gemeinsam mit unserem Mitglied Ute Zyrus, ihren 50. Geburtstag feiern wollen: aus diesem Anlass findet im Verein eine Personalausstellung statt.
Für eine der Formen, die Elias Canetti zu den höheren Formen der Verwandlung rechnet, weil sie Einfühlung voraussetzt und der Empathie bedarf und als solches die Kanäle zum Anderen offen hält, steht das Rosenwunder, in der Gestalt der Elisabeth von Thüringen verbürgt. In dieser Verwandlung wird aus lieber Leidenschaft Leidensfähigkeit, oder, das Wort sagt es: Passion. Damit wären wir im Entree der Galerie, die seit geraumer Zeit eine Farbradierung beherbergt, von großer Meisterschaft. „Passiflora – die Schöne“. Die Passionsblume, der nachgesagt wird, dass sie schöner noch sei als die Rose. Wie die Rose des „Kleinen Prinzen“, wird auch das Zyrussche Florenreich personifiziert. So werden die eigentlich unsichtbaren Lebensvorgänge der Pflanze als wesensverwandt sichtbar gemacht; und wie? – metaphorisch. Die Wurzel der Passiflora ist zugleich Wurzel wie uns die Sehkonvention erlaubt, in ihr eine Hand wahrzunehmen. In dieser Metapher steht das florale Element für alles Erdgebundene ebenso Pate wie für die Fluchtmuster aus einer Welt zunehmender Stereotypisierung. An dieser Stelle springt Zyrus ein mit dem „Traum“ in einem Raum, in dem der physikalische Bestand sich gleichbleibt, die Struktur hingegen sich wandelt. Wir danken für die freundliche Unterstützung durch art regio, der Sparkassenkulturstiftung. Denn alles Lebendige braucht Kooperation (Hans-Peter Dürr).
Die Vernissage findet am 18.09.2014, 19 Uhr, im Schloss Dryburg statt.
Öffnungszeiten: Do bis Sa, von 14 bis 17 Uhr.

Beate Weston-Weidemann

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